Der Alptraum vom Baugrund

Bevor wir das Grundstück kauften, haben wir ein Baugrundgutachten in Auftrag gegeben. Wir wussten bereits durch Gutachten, welche die Stadt als Veräußerer uns übermittelt hat, dass der Baugrund im Baugebiet durchwachsen ist. Vom perfekten Boden bis hin zum Sumpf ist alles vertreten.

Wir beauftragten ein ortsansässiges Baugrundlabor mit der Erstellung eines Bodengutachtens und übermittelten auch eine Zeichnung mit dem geplanten Hausstandort. Bis wir das Gutachten erhielten, vergingen 1,5 Monate. Dieses bescheinigte relativ unproblematische Bodenverhältnisse mit einem erforderlichen Bodenaustausch von ca. 0,6 m. Aber Moment... in der Zeichnung der Bohrpunkte ist ersichtlich, dass diese nicht am geplanten Hausstandort gesetzt wurden, sondern mehrere Meter dahinter. Das Labor begründete dies damit, um den "schlechtesten Fall" zu ermitteln, da der Boden in Richtung Straße ohnehin besser würde. Dies sei aus den vorangegangenen Gutachten ersichtlich, die bereits vor Monaten für die Stadt erstellt wurden. Man versuchte, uns damit zufrieden zu stellen. Aber nein, das waren wir nicht. Wir bestanden auf der erneuten Durchführung von Bohrungen exakt am Hausstandort. Grummelnd stimmte der Geschäftsführer des Labors zu.

Leider verging wieder etwas Zeit. Der Notartermin zum Grundstückskauf fand statt und einen Tag später meldete sich das Baugrundlabor. Leider wurden am Hausstandort völlig unerwartet äußerst ungünstige Bodenverhältnisse vorgefunden. Na klasse. Das neu erstellte Gutachten erhielten wir mehrere Wochen später. Es ist ein Bodenaustausch von bis zu 4,5 m Tiefe erforderlich. Wir sind sprachlos.

Viele Telefonate finden statt. Letztendlich stellt sich heraus, dass auch zwei weitere Nachbarn Unmengen an Erde, in etwa gleicher Größenordnung wie wir, austauschen müssen. Der Nachbar rechts von uns hat Glück und findet unproblematischen Boden vor.

In den sauren Apfel müssen wir wohl beißen und erkundigen uns zeitnah bei örtlichen Tiefbaufirmen nach Angeboten.

Fazit: Bei den Firmen nicht locker lassen oder abspeisen lassen. Beharrt auf dem, was ihr beauftragt habt. Wir haben die Information zum Baugrund gerade noch rechtzeitig bekommen und können den Aufwand (monetär, terminliche Koordination, Einholen von Angeboten) nun einplanen. 

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